Pistole - Stand - Bewegungsabläufe

Wir haben die vorhergehenden Lektionen nicht nur gelesen, sondern uns auch psysisch und physisch damit beschäftigt. Sehr gut, denn das sind Grundlagen, die wir heute in erste Übungen mit unserem Sportgerät einsetzen werden.

Beginnen wir mit dem Pistolenschießen. Die Technik für Luftpistole und Sportpistole-Präzision sind nahezu identisch. Reden wir heute über das Präzisionsschießen allgemein.

Teil 1.

  1. Wir stehen auf unseren Füßen, schließen die Augen und fühlen unsere Beine. Der Druck an den Fußsohlen sollte etwas nach vorne tendieren. Sind wir zuweit hinten, schnellen sofort die Kniescheiben hoch: Nicht gut.
  2. Wir spannen leicht die Wadenmuskeln an. Dadurch versteift sich das Fußgelenk und wir stehen ruhiger. Nur wenige Schützen beherrschen diese Technik!
  3. Wir spannen leicht die Bauchmuskeln an. Wirklich nur leicht. Das genügt für weitere Ruhe in der Wirbelsäule.
  4. Wir strecken die obere Wirbelsäule etwas, der Kopf geht dadurch etwas nach hinten.
  5. Wir drehen den Kopf zum Schießarm und heben diesen mit einem tiefen Einatmen zügig hoch. Etwa wie der Zehnuhrzeiger.
  6. Wir lassen die Luft großteils ausatmen und lassen zeitgleich den Arm in die Neun Uhr Position sinken. Der Zeigefinger sollte nun etwa in Richtung der Scheibe stehen.

Nun mit Pistole und geschlossen Augen wiederholen. In der Neun Uhr Position die Augen öffnen. Sind wir seitlich der Scheibe wird mit kleinen Fußkorrekturen der komplette Körper gedreht. Mehrmals wiederholen!

Wenn es passt, die Punkte 5 und 6 mehrmals wiederholen. Dabei unbedingt auf die Atmung achten. Wir landen beim Absinken mit der Visierung immer im weissen Bereich oberhalb des Schwarzen!

Teil 2

  1. Wir sind beim Ausatmen im oberen weissen Bereich gelandet. Gut! Hier Kimme und Korn exakt ausrichten und dabei wieder etwas Einatmen.
  2. Jetzt lassen wir die Pistole langsam und gleichmäßig sinken. Sie macht das alleine. Wir geben nur etwas nach.
  3. Kommen wir ins Schwarze, suchen wir den Druckpunkt und beginnen zunehmend Druck aufzubauen.
  4. Kommen wir unterhalb des Schwarzen in den Halteraum bremsen wir die Bewegung und der Abzugsfinger baut weiter Druck auf.
  5. Wenn uns in den nächsten2-3 Sekunden das Zielbild gefällt, sollte auch der Schuss brechen.
  6. Kommen wir über diese Zeit hinaus, lösen wir vorsichtig den Druck vom Abzug und brechen wir den gesamten Vorgang ab.
  7. Nach einer Pause von vier Atemzügen setzen wir erneut an.

Diese beiden Teile des Schießvorgangs sollten dir in Fleisch und Blut übergehen und zur alleinigen Routine werden. Diese kannst du bei jedem Wettkampfstress punkt für Punkt abrufen und machst alles richtig.
Was bei dieser Routine noch zu beachten:

  • Warst du zu tief heruntergefahren -> Absetzen!
  • Du ziehst nochmals hoch und... ->    Absetzen!
  • Du bist nicht grade von oben durchs Schwarze gekommen -> Absetzen!
  • Kimme und Korn passen nicht zusammen -> Absetzen!
  • Du stehst seitlich dem Schwarzen ->  Absetzen!
  • Es geht hinter dir jemand vorbei -> Absetzen!
  • Etwas lenkt dich akustisch oder optisch ab - Absetzen!

Das klingt heftig. Aber eine Acht oder eine Sieben weniger kann den Sieg ausmachen. Es gibt keinen Schuss der unbedingt jetzt geschossen werden muss! Jedesmal wenn du Absetzt ist das wie ein guter Schuss!

Hast du zuvor anders geschossen, fällt dir der Vorgang anfangs sehr schwer. Das Trockentraining hilft dir gut dabei die Abläufe zu verinnerlichen. Bei dieser Technik kommt das Thema Muskulatur und Zittern voll zum Tragen.


Auf den Grafiken ist zuerst der erste Weg nach oben zu sehen, auf der zweiten der Weg des Feinzielens.

 

 

EXTRA: Sportpistole Duellschießen

Für das Duellschießen gibt es heute eine kleine Drehscheibenanlage als Webseite. Das beiliegende Zipfile auf den Desktop entpacken und im Ordner "Duell.html" starten. Nun läuft die Anlage im 7 / 3 Sekundentakt durch.

Hiermit lässt sich gut das Zeitgefühl trainieren. Wer einen Trainingsabzug nutzen kann, spannt nach jedem Takt.

Was man trainieren sollte:

  • den Atemrhytmus zwischen den Takten
  • das flotte Reagieren auf die drehende Scheibe
  • das sehr schnelle Hochbewegen des Arms
  • das Verzögern der Armbewegung
  • das Einfangen von Kimme und Korn unterhalb der Scheibe mit dem Zielauge
  • das Aufbauen des Abzugsdrucks auf den letzten Zentimetern
  • das bewegungsfreie Abdrücken und kurzes Nachzielen mit Richten der Visierung

Bis zur nächsten Lektion!