Wir schießen indem wir unser Sportgerät hochheben und bewegungsarm in Richtung Zielscheibe halten.
In diesem einen Satz stecken zwei ganze Wissenschaftszweige mit all ihren Erkenntnissen. Uns interessieren nur zwei Dinge: Die Bewegungsmöglichkeit unserer Muskeln und das Zittern (Tremor).
Unsere Muskulatur ist je nach Fitness verschieden stark ausgeprägt. Ein Athlet kann 200 kg hochheben. Was beobachten wir dabei? Er wackelt und zittert dabei und muss nach wenigen Sekunden das Gewicht abwerfen.
Würden wir im eine Pistole in die Hand geben, könnte er sie nicht besonders ruhig halten und er könnte sie kaum länger am gestreckten Arm hochhalten als ein durchschnittlich gebauter, aber guter Schütze.
Das liegt an zwei Dingen, die wir uns speziell antrainiert haben. Die Muskeln welche wir zum Schießen einspannen, haben sich mit der Zeit überdurchschnittlich in Richtung roter Muskulatur umgebaut. Das sind vorwiegend quergestreifte Fasern mit hoher Ausdauer. Athleten bauen mehr weisse Muskel auf. Diese sind schneller kontraktierbar aber wenig ausdauernd.
Im weiteren steigert unser Schießtraining die Menge an Nervensensoren in den Gelenken und Muskeln unsres Oberkörpers und der Arme. Somit werden unsere Muskeln immer feiner und genauer steuerbar. Dieser Trainingsprozess ist bereits nach drei Monaten spürbar und setzt sich ein Leben lang fort.
Mit den Nerven ist auch der Tremor, das Zittern der Muskeln, verbunden. Ich erspare euch all die physiologischen und chemischen Abläufe die der Reihe nach geschehen wenn ihr nur den Abzugsfinger ein wenig biegt. Kurzgefasst sendet unser Gehirn über das Rückenmark den Wunsch, den Zeigefinger 2mm zu krümmen. Daraus wird ein Erfahrungswert per Nerv an den Beugemuskel des Finger geschickt. Dieser zieht sich etwas zusammen, biegt dadurch den Finger. Dessen Gelenksrezeptoren überwachen den zurückgelegten Winkel aller beteiligten Gelenke und die Drucksensoren in der Fingerkuppe melden mehr Druck. Weitere zehntausend winziger Nerbenimpulse werden nachschickt bist die Gelenke die gewüschte Beugung zurückmelden. Jetzt kommt das Entscheidende. Mit kleinerer Amplitude halten die Nervenimpulse den Muskel in dieser Stellung. Jedoch wird diese Amplidude immer in der Stärke schwanken. So vier bis 12 mal in der Sekunde passiert das. Dadurch wird der Muskel nie komplett ruhig stehen. Verstärkt wird der Effekt durch Coffein, Nikotin, Medikamente, Hypoglykämie, Hyperthyreose, Stress, Kälte, Erschöpfung, Vitamin B12-Mangel und vieles mehr.
Nun zu uns. Wir trainieren zunächst unsere Muskulatur:
möglichst im Wechsel statisch und dynamisch. Wir benötigen Kraft und Ausdauer. Wer allgemein etwas Sport betreibt ist auf dem richtigen Weg. Dazu kommen statische Übung mit Gewichten für unsere Arme und den Rumpf:
Ihr könnt hier gerne kreativ werden und weitere bekannte Übungen dazunehmen.
Für die Nerven:
Diesen Block solltet ihr gerne täglich wiederholen! Es ist besonders wichtig, dass ihr euch zu einer völlig gleichmäßigen und langsamen Bewegung zwingt.
⇒ Eine kleine Steigerung für den Einbeinstand gibt es auch: Schließt dabei die Augen...
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